Lang lang ist’s her…
Früher, irgendwann Ende der 80er, habe ich schon mit einer Kamera gespielt und meine ersten Erfahrungen gesammelt. Damals noch ziemlich aufwändige Technik. Es handelte sich um eine Thomson Cam, ich gaube die 3044 war es, würde aber nicht meine Hand dafür ins Feuer legen. Wie auch immer… die Kamera wurde an einen VHS-Videorecorder angeschlosse. Ja, kein Scherz! Das Aufnahmemodul konnte vom Tuner-Modul abgetrennt, an die Kamera angeschlossen und mit einem ziemlich großen Akku im Rückteil mobil verwendet werden. So war es möglich den Recorder in einer Tasche um die Schulter zu hängen und gleichzeitig die Kamera zu betreiben.
Die Kamera hatte noch einen Schwarz-weiß-Sucher. Ich weiß noch, dass man zwingend mit einem weißen Blatt Papier inital einen Weißabgleich machen musste, da es sonst später, beim Betrachten der Aufnahmen, ein böses Erwachen gibt. Im Schwarz-weiß-Sucher sieht man die falschen Farben schließlich nicht. ;-)
Mit der Kamera haben wir früher als Kinder kleine Sketche, lustige Werbespots oder Interview mit dem Eismann gedreht. Man, das waren Zeiten. Aber ich glaube, viel mehr bekomme ich dazu nicht mehr rekonstruiert.
Anschließend folgten in den 90ern zwei Hi8-Kameras. Eine große (Sony CCD-V600E) und später eine halb so große (Blaupunkt CC 894). Aber selbst die große war schon eine deutlich kompaktere Geschichte als die Thomson und man traute sich auch, die Kamera mit in den Urlaub zu nehmen. Ab da an gab es dann endlich auch Urlaubsvideos. :-)
Auch diese Kameras wurden gerne mal für kleine Trickaufnahmen (nein, die wurden nichts -.-) oder ähnliche Späße genutzt. Auch kleine Experimente mit Feuerwerkskörpern usw. - wir waren halt Kinder. ;-) Tatsächlich habe ich beide Kameras noch zu Hause.
Es werde digital!
Die Kameras wurden ja irgendwie immer kleiner. Um 2001 rum folgte eine Mini DV-Kamera, die Sony DCR-PC5E. Was erste Mal digital filmen, wow!! Noch auf Band, aber per Firewire konnten die Aufnahmen verlustfrei auf den PC übertragen werden… in damals ungeheurer Größe, da keine guten Komprimierungsverfahren zur Verfügung standen. Die Kamera hatte zusätzlich ein kleines, ausklappbares Display mit Touchscreen und auch eine Nachtsicht-Funktionalität. Mega gut! Die ging bei mir unter anderem auch auf Klassenfahrt bei der Ski-Freizeit mit auf die Piste. :)
Danach kam erst einmal eine Zeit nichts Neues, bis ich mit nach dem Studium die Nikon D90 kaufte, die erste digitale Spiegelreglex-Kamera, die auch filmen konnte. Eine Revolution! Ab da an kam wieder Vieles hoch und es begann interessanter zu werden. Mit den verschiedenen Optiken konnte eine ungeahnte Qualität erreicht werden, was sonst nur teuren Filmkameras vorbehalten war. Der Sensor und die Auflösung in maximal 720p war zwar noch alles andere als kinoreif, aber man konnte nun schon erahnen, wo die Reise hingehen sollte.
Mit der Nikon D600 filmte ich dann schon eine ganze Menge. Ein komplettes Konzert, ein Musikvideo, die ersten Imagefilme, kleine Action-Videos oder auch auf der einen oder anderen Hochzeit (hier wohlgemerkt auf einem sehr einfachen Niveau aus heutiger Sicht, aber bei der Vertonung investierte ich mit externen Recordern und Mikrofonen schon viel Mühe und auch heute kann sich das Sounderlebnis sehen lassen). Nur die Aufnahmen aus der Hand waren definitiv viel zu wackelig, auch wenn der Stabilisator im Objektiv noch so toll war.
Und heute?
Dann kam 2018 die Panasonic GH5. Zwar kein Kleinbildformat, sondern Micro Four-Thirds (was für mich aber meist eher ein Vor- als Nachteil war), aber dafür 4K in geilster Qualität und einen genialer Stabilisator im Gehäuse.
Die Qualität stieg um ein Vielfaches - zumindest wenn man wusste, wie man sie herauskitzeln konnte, denn die Komplexität der Bedienung stieg gleich mit. Eine Einarbeitungszeit von sicherlich einem halben Jahr war schon mindestens nötig, um die Kamera etwas besser kennenzulernen.